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Motor "trocken"-gefahren.......
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Seite 1 von 1

Autor:  Masi [ So 20. Jul 2014, 17:57 ]
Betreff des Beitrags:  Motor "trocken"-gefahren.......

Habe einen QV 1994 der hauptsächlich von meinem Sohn gefahren wird. Gestern hat er mich angerufen, das der Motor komische Geräusche macht. Er hat natürlich sofort angehalten und den Motor aus gemacht. Vor Ort war schnell klar, das kein Öl und viel zu wenig Kühlwasser drauf war. Der Motor war sehr heiss,es sei gesagt das wir schon lange den Verdacht haben das der Motor ohne Thermostat fährt, Tempanzeige nur abschätzbar, rote Temp-kontrolle leuchtet permanent.
Habe mich nicht getraut zu starten und der Wagen wurde zu meiner Garage geschleppt.
Heute habe ich also Öl (4,5 Liter :o ) und Kühlflüssigkeit aufgefullt. Start, zuerst etwas merkwürdige Ventil-Geräusche, aber nach kurzer Leerlaufzeit beruhigte sich das und der Motor hört sich eigentlich normal an. Aber im Abgas ist deutlich zu sehen und zu riechen ,das Öl verbrannt wird. Habe also noch keine ausführliche Probefahrt gemacht um genauere Angaben machen zu können.
Welcher Schaden kann eingetreten sein ? Ventile,Kolbenringe? Was ist Sinnvoll nun zu untersuchen,zu überprüfen?
Danke für alle Ideen im Vorraus, Thomas

Autor:  munition [ Mo 21. Jul 2014, 11:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Da ist mit Sicherheit die große Revision fällig.

Die Pleuellager sind definitiv durch zu wenig Öl beschädigt worden. Die Nockenwellen sind sicher auch trocken gelaufen und damit die Lager beshchädigt. Die Zylinderkopfdichtungen müssen auch gemacht werden.

Du ziehst die Köpfe, demontierst die Kurbelwelle, hast also den kompletten Motor demontiert - dann wäre es dumm, nicht gleich ALLES neu zu machen. Die Alternative wäre ein funktionierender Gebrauchtmotor.

P.S.: Warum fahrt ihr mit leuchtender Warnanzeige durch die Gegend. Sollte das ein Test werden, wie lange die Hütte mit Überhitzung noch läuft???

Autor:  Masi [ Mo 21. Jul 2014, 15:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Natürlich hätte das mit Tempanzeige in Ordnung sein müssen,Teile für diverse Baustellen liegen klar. Die Temperatur war eher zu gering(Kein Thermostat), Kontaktfehler/Geber,so das hat schon gepasst.
Frage mich wo so schnell vier Liter bleiben konnten, denn soooo lange ist es nun auch nicht her das ich das letzte mal nachgesehen habe. Viel Kurzstrecke.
Hört sich nicht gut an was du schreibst.....

Autor:  munition [ Mo 21. Jul 2014, 16:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Also ist der Motor doch nicht zu heiß gelaufen? Dann sind die Zylinderkopfdichtungen eventuell doch nicht defekt und könnten bleiben.

Aber: Wenn 4 Liter Öl fehlen, diese offensichtlich nicht ausgelaufen sind, dann sind die verbrannt. => Kolbenringe defekt, Ventilschaftdichtungen defekt; wegen Fahren ohne Öl sind Pleuellager, Kurbelwellenlager und Nockenwellenlager sowieso kaputt bzw. haben Schaden genommen. Bis zum entgültigen Exitus ist es nicht mehr lange.

Du machst die große Motorrevision...

Autor:  Masi [ Mo 21. Jul 2014, 22:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

du machst mir richtig Freude. Problem ist, das es hier oben kaum potente Leute gibt, die eine solche Überholung machen ( Ordentlig!!!) und zu einem fairen Preis noch dazu.
Wenn ich den Motor nach Deutschland frachte, wo muss ich dann hin?

Autor:  munition [ Di 22. Jul 2014, 09:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Zu Chris oder zu PS-Schulze.

Autor:  Chris [ So 27. Jul 2014, 11:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Ein "trocken" gefahrener Motor ist sicher traurig, aber unter Umständen ist der daraus entstandene Schaden gar nicht so groß...

Wenn der Ölstand im Motor -4,5 Liter betragen hat, waren noch rund 3 liter Öl im Motor (Füllmenge 7,5 Liter). Wenn mit so wenig Öl nicht hoch gedreht wurde und die Ausfahrt nicht auf kurvigem Geläuf statt gefunden hat, sollte durch zu geringen Ölinhalt gar kein Schaden entstanden sein, bzw. wenn nur ein geringer Schaden.

Viel schlimmer ist das Fahren mit zu wenig Kühlwasser. Dadurch nimmt der Motor auf jeden Fall Schaden. Angefangen von defekter Zylinderkopfdichtung über gerissene Zylinderköpfe und thermische Schäden an anderen Teilen.
Wenn der Motor weiterhin gut läuft, sollte das "Trockenfahren" keine Schäden hinterlassen haben.

Als Vorabdiagnose - ob überhaupt und wenn ja welche Schäden entstanden sein könnten - sollte die Kompression aller Zylinder gepüft werden, das Kühlsystem abgedrückt und eine CO2-Analyse des Kühlwasser gemacht werden. Sollte da alles im grünen Bereich sein, ist alles OK und nichts weiter passiert. Wenn sich aber hier zeigt das etwas im Argen liegt, kann nur Ausbau und Zerlegen des Motors Aufschluß über das genaue Schadensbild geben.
Was dann alles erneuert oder überholt gehört, kann nur ein genaues Prüfen und Vermessen der einzelnen Teile zeigen. Auf jeden Fall sollten die Zylinderköpfe abgedrückt werden um Risse auszuschließen.
Alternativ kann auch ein anderer Motor, gebraucht oder Austauschmotor, verwendet werden.
So oder so wird es unter Umständen kein billiges Vergügen sein.

Gruß

Chris

Autor:  munition [ Mo 28. Jul 2014, 15:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Aus Masis Schilderungen kann man nicht so richtig schlau werden...

Es fehlte wohl Kühlflüssigkeit, aber tatsächlich lief das Auto mit zu geringer Wassertemperatur, weil das Thermostat wohl fehlte/offen war. Also doch kein thermisches Problem. :?:

Ich gehe davon aus, dass der Motor verschliessen ist. Für mich ist der sehr hohe Ölverbrauch und der beschriebene Blaurauch ein Zeichen für einen größeren mechanischen Schaden (Kolbenringe, Laufbuchsen, Kolben selber, Ventilschaftdichtungen).

Er schrieb, dass die "komischen Geräusche" nach dem Ölauffüllen weg waren. Vielleicht haben ja nur die Hydrostößel geklappert (wenn es schon der 24V ist) oder aber irgendwelche Lager haben wegen Mangelschmierung akustisch auf sich aufmerksam gemacht.

Bevor er die große Revisionkeule schwenkt, könnte er vielleicht mit einem Ölwechsel mit 10W60 und einer ausgedehnten Testfahrt (200 - 300km) das Außmaß der Schäden besser beurteilen. Vielleicht hat der Motor die 4,5l Öl auch über einen defekten Öldampfabscheider geschluckt und mechanisch ist mit dem Motor noch alles in Ordnung...?

Autor:  Masi [ Mo 28. Jul 2014, 21:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Motor "trocken"-gefahren.......

Du hast das ganz gut zusammengefasst. Ist ein 12 Ventiler.
Wir haben wie gesagt diese Anzeige-Problematik gehabt. Aber deshalb haben ich und auch der Sohnemann ein besonderes Auge auf die Temperatur gehabt.Merkwürdig war eigentlich, das wenn das Ausdehnungsgefäss bis max gefüllt war, der "Überschuss" verschwand, bis nur noch der Boden im Gefäss bedeckt war, dann lief alles normal. Also Überhitzung möchte ich so gut wie ausschliessen. Ob tatsächlich das Thermostat fehlt ist unklar, soweit bin ich mit dem guten Stück noch nicht gekommen (glaube es sind jetzt 15 Alfas auf dem Hof, da bleibt schon mal was liegen.)
Habe den Wagen mit einem Austauschmotor gekauft, sodass die tatsächliche Laufleistung unklar ist.Der Motor wirkt sehr agil,drehfreudig und mit "normalen" Ölverbrauch(ca1/4 ltr auf tausend km )sodass ich keine Veranlassung sah besorgt zu sein.
Nun ist ja auch mein Sohn mit dem Herzen dabei und selbst wenn er 1 bis 2 x die Ölkontrolle verpasst hat, so ist dieser plötzliche Ölmangel erst mal unerklärlich. Das mit dem Ölabscheider(ist wohl dieser Behälter hinten an der Torpedowand) ist eine gute Idee. Ich erinnere das es da hinten geräuchert hat ! Auch beim Neustart dampfte es dort.
Sobald ich etwas Zeit habe werde ich die Kompression testen und wie du vorschlägst eine lange Testfahrt unternehmen.
Chris, das mit den wenigen Kurven können wir mal vergessen, hier gehts selten geradeaus. Die Kurven hier oben sind ja einer der Gründe warum ich Alfist geworden bin ;)

Nun ist erstmal der Schock verarbeitet und wir werden mal sehen wie sich die Sache entwickelt und Entscheiden dann.
Ich halte Euch auf dem Laufenden,danke erstmal........

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