ArneKoch hat geschrieben:
Also noch einmal zusammenfassend...und ich beziehe mich hier auf die Angaben von
Chris' Anleitung zum Zahnrimenwechsel für 24V, dem Workshop-Manual/Cardsik sowie
die Steuerzeiten-Beschreibung von Pedis Homepage...
- Poly-Geraffel ab inkl. Spanner und Umlenkrollen
- Motor auf OT drehen
Luftsammler demontiern, Zündspulen abschrauben und Ventildeckel abngehmen...
Zündkerzen ausschrauben - OT über 1. Zylinder Kerzenlochbohrung feststellen. Dabei prüfen ob es sich auch wirklich um OT-Zylinder 1 handelt -> Markierung an Riemenscheibe Deckungsgleich mit Nase an Gehäuse -> und (um es einfacher zu erklären..) die Nocken sollten in etwa die Richtung der Nockenwellenarretierklötze haben.
Zitat:
- Festellböcke aufspannen (sind vorhanden)
Eventuell etwas längere Schrauben nehmen...
Zitat:
- alter Riemen ab
- Nockenwellenräder lösen - Simmerring tauschen
- * KW-Riemenscheibe lösen - Simmerring tauschen - KW-Riemenscheibe wieder fest
- Neuer Riemen rauf
- Nockenwellenräder festziehen
- Riemen spannen
- Feststellblöcke ab
- Paar mal drehen, ob alles OK
Reihenfolge ist falsch!
- Erst die Riemenscheibe runtermachen. KW-Mutter lösen - Riemenscheibe abmachen.
- Spanner lösen - Riemen enfernen
- Zahnriemenantriebsrad und Schutzscheibe abnehmen
- Simmerring mit geeignetem Werkzeug ausbauen - Dabei nicht das Gehäuse und die Dichtfläche beschädigen!!!
- Sollte die NW-Simmerringe auch getauscht werden, müssen die NW-Räder gelöst werden. Sonst braucht man das eher nicht.
- Zum Lösen und Festziehen der NW-Räder benötigt man Spezialwerkzeug zum Gegenhalten der Nockenwellen. Sollte man nicht in die Klötze drehen -> die sind nur aus Alu und relativ weich.
- Neuen Riemen auflegen und beginnend von 1. NW zur KW hin spanndend auflegen. Wenn komplett aufgelegt ist, sollte der Riemen überall fest sein - nur im Bereich zwischen KW/ Spanner/ Ölpumpenantrieb/ 1. NW sollte der Riemen etwas locker sein.
- Riemen spannen.
- Riemenscheibe aufstecken und Mutter mit der Hand so weit festziehen das sich der Motor in Drehrichtung dreht.
- Nockenwellenklötze entfernen, Nockenwellendeckel wieder montieren -> Reihenfolge einhalten!!!! - (eventuell vorher eine Referenzmarkierung an NWs und Zylinderkopf oder an NW-Rädern und Zylinderkopf anbringen) und Motor mehrere Male mit der Hand durchdrehen. Dann wieder auf 1. Zylinder OT stellen und prüfen ob die Steuerzeiten stimmen bzw. sich alle Markierungen decken. Notfalls die Klötze noch einmal montieren.
- Wenn alles stimmt, Mutter mit Loctite grün sichern und dem vorgeschriebenen Drehmoment festziehen.
- Alles wieder zusammenbauen.
Zitat:
* So, wenn Motor auf OT, die Blöcke die NW fixieren und der Gang drin ist, reicht die Gegenkraft nicht aus,
um die KW-Mutter zu lösen ohne die Riemenscheibe selbst zu arretieren? D.h. es besteht Gefahr, dass man
im Inneren etwas beschädigt?
Ich meine 265Nm (so steht es zumindest in der Maßtabelle) ist eine Menge...aber wenn man es so rechnet,
dass das die Hebel-Kraft von 26 Kg an einer 1m langen Stange bedeutet...auch nicht die Welt.
26 kg sind nicht viel. Aber hast Du schon einmal versucht 26,5 kg mit einem ein Meter langen Hebel zu drücken?
Außerdem ist die Mutter im Regelfall über die Jahre deutlich fester als 265 Nm geworden. Ein gewisses Losbrechmoment das deutlich höher ist als 265 Nm ist alos auf jeden Fall erforderlich.
Ich würde niemals versuchen die Mutter zu lösen wenn die Kurbelwelle nur über Zahnriemen und Nockenwellenarretierklötzen aus Alu gesichert ist. Auch der 1. Gang nütze wenig, da die Kupplung unter Umständen durchrutscht.
Glaube mir, ich habe das früher alles schon versucht und bin gescheitert.
Dazu kommt noch die Frage der Wiederbefestigung. Selbst wenn Du die Mutter über Zahnriemen/ Nockenwellenarretierung gelöst bekommst, wie machst Du sie wieder fest? Auf dem gleichen Weg? Was sagt der neue Zahnriemen dazu? Dem alten ist es sicher egal, aber der neue könnte hierbei schon den ersten Schaden nehmen.
Richtig wäre es wenn man die Kurbelwelle, mit einem geeignetem Werkzeug am Starterkranz der Schwungscheibe gegen Verdrehen sichert. Dann kann man auch mit einem entsprechenden Hebel (das Ding heißt dann auch schon einmal Knebel - der auch deutlich länger als ein Meter sein sollte) und einer mindestens 3/4 Zoll 41er Nuß die Mutter an der KW-Riemenscheibe auch lösen.
Leider gibt bei eigebautem Motor bzw. Getriebe wenig Ansatzmöglichkeiten für ein entsprechendes Werkzeug.
Zitat:
Sofern es wirklich unmöglich ist, die Riemenscheibe ohne Schlagschrauber zu lösen, dann lass ich es.
500 Euro für ein Kompressor-Set nur für mal eben eine Riemenscheibe zu lösen oder für den Winter- und
Sommerreifenwechsel...das finde ich zu happig.
Unmöglich sicher nicht -> siehe oben.
Den ZR bekommt man auch bei montierter Riemenscheibe eingefädelt -> Vorsicht!!! Riemen nicht knicken. Wenn der Simmerring trocken ist, kann man das auch belassen.
Gruß
Chris